• RoB - Reiseblog ohne Bilder - Podcast über Reisende und digitale Nomaden

    RoB-Podcast 014: Kulturschock China

    Hattest du schon mal einen Kulturschock und wusstest nicht, wie du es in einem Land noch länger aushalten sollst? Gab es auf deinen Reisen, während eines Sabbaticals oder als Expat mal Momente, in denen du am liebsten sofort wieder nach Hause geflüchtet wärst?

    Im September 2017 brach Alina für ein halbjähriges STA (Short Term Assignment) nach China auf. Die reisebegeisterte Frau bezog ihre neue Homebase in Xiamen in der Provinz Fujian an der Küste zu Taiwan. „Eine wunderschöne Insel“, schwärmt Alina. „Überall sind kleine Cafés, bunte Blumen blühen, ich habe die Stadt in meinen noch freien Tagen erkundet.“ In diesen ersten Tagen machte sie auch einen kurzen Abstecher auf die direkt angrenzende Piano-Insel Gulangyu. Am Anfang war der Kulturschock weit entfernt. Doch schon nach wenigen Tagen zeigte sich, wie anders China ist und wie anders die Chinesen mit vielen Dingen umgehen, die für Westler nicht oder nur sehr schwer nachvollziehbar sind.

    „Als ich dann mit meiner Arbeit anfing, kam der Kulturschock schon nach wenigen Tagen.“

    In China ist nichts wie in Deutschland, ich habe nicht eine einzige Ähnlichkeit erkennen können“, erklärt Alina. So stieß sie schon nach wenigen Tagen auf Dinge, die sie fremd, verstörend und zum Teil sogar eklig fand. So sei der Umgang mit Tieren sehr schlecht, weil sie nicht als Lebewesen, sondern nur als Mahlzeit oder Spielzeug gesehen werden. „Kleine Kinder kaufen Schildkröten als Haustiere und in manchen Malls gibt es Pools mit Goldfischen, die die Kinder mit Köchern und Angeln fangen. Auch tote Fische werden danach einfach wieder ins Wasser geworfen“, so Alina weiter. Auch die Besorgung von Bankcard und SIM-Karte sei eine Herausforderung gewesen, weil niemand Englisch spricht oder nicht sprechen will. Hinzu kamen Konflikte mit chinesischen Taxifahrern, die Internetrestriktionen, das politische System und das Benehmen der Menschen in der Öffentlichkeit. „Die sind alle sehr laut, schmatzen und schlürfen beim Essen und rotzen einfach überall hin.“

    Innerhalb von zwei Monaten wurde Alina immer genervter, gestresster und aggressiver, der Kulturschock wurde immer schlimmer: „Wenn man in einem Land lebt und arbeitet, ist man zwangsläufig in ständigem Kontakt mit den Menschen. Du musst mit ihnen agieren, kommunizieren, essen etc. Ich konnte einfach nicht flüchten.“ Nach einem Kurztrip nach Vietnam dachte Alina, dass sie sich das jetzt irgendwie schön gestalten muss und hat begonnen, auch schöne Dinge mitzubekommen. Und das brachte die Wende.

    7 Tipps, wie du den Kulturschock in China überwindest:

    1. Konzentriere dich auf die schönen Dinge. Chinesen sind zum Beispiel sehr gastfreundlich und empfangen dich mit offenen Armen. Sie sind sehr gruppenbezogen und nehmen dich gerne auf Ausflüge mit.
    2. Akzeptiere, dass das politische System für die Chinesen völlig normal ist. Auch, wenn du es als Westler nicht nachvollziehen und verstehen kannst, finde dich einfach damit ab und hinterfrage es nicht.
    3. Akzeptiere ebenso die Internetrestriktionen. Für die Chinesen ist es völlig normal und in Ordnung.
    4. Vermeide Situationen, die dich zu sehr aufregen könnten, zum Beispiel den Umgang mit Tieren.
    5. Genieße die Dinge, die dir Spaß machen: Landschaft, Aktivitäten, bestimmte Städte und Regionen.
    6. Unternimm viel mit anderen Expats.
    7. Reise viel. Mache Wochenendtrips und auch längere Reisen. So fühlst du dich, obwohl du einen Arbeitsaufenthalt hast, öfter wie ein Tourist und kannst deine Batterien wieder aufladen.

    Reisen hilft gegen den Kulturschock

    Immer, wenn Alina nach ihrer Flucht aus China wieder nach Xiamen kam, konnte sie das Land wieder anders auf sich wirken lassen. Es half ihr, das Land nicht nur als arbeitende Person, sondern auch als Tourist kennenzulernen. „Das hat mir sehr geholfen und ich bin außerdem viel rumgekommen und habe ganz tolle Dinge gesehen. Den Kulturschock hatte ich nur aus Sicht der arbeitenden, dort lebenden Person. Beim Reisen war ich frei und habe jeden Moment genossen“, erklärt sie.

    Was du in Folge 14 erfährst…

    • Wie du deinen Kulturschock in China überwindest.
    • Auf der Piano-Insel Gulangyu machen frisch vermählte häufig Hochzeitsfotos. Die Insel war mal eine westliche Kolonialstadt und hat ein mediterranes Flair.
    • Um in China selber ein Auto fahren zu dürfen, braucht man eine Aufenthaltserlaubnis. Als Tourist darf man das nicht.
    • Das Internet ist stark eingeschränkt. Google, Facebook, Instagram etc. sind gesperrt.
    • Chinesen haben zwar keinen Respekt vor Tieren, achten aber besonders gut auf ihre traumhaften Landschaften und wollen diese unbedingt erhalten.
    • Xiamen liegt in der Provinz Fujian an der Küste zu Taiwan.
    • Dass ein Land ganz anders wirkt, ob man als Tourist oder als arbeitende Person dort ist.
    • Chinesen sind sehr gastfreundlich und kontaktfreudig. Du solltest unbedingt in China mit ihnen zum Karaoke gehen.
    • Must-dos in China sind Peking, Shanghai und einer der zahlreichen Nationalparks. Alina war in Guilin und Yangshuo am Li-River. Hiken, wandern, Fahrradfahren und über die Flüsse paddeln in traumhafter Landschaft.
    • Außerdem war Alina in:
    • Sie würde alles übrigens wieder genauso machen und wünscht sich auch wieder denselben Kulturschock 😉

    Shownotes

    • Länder, wo du gelebt hast, wo du schon warst und wo du noch hinmöchtest, verwaltest du ganz einfach in der App „Countries been“ (Android und iOS)
    • Die App „WeChat“ verbindet 900 Millionen Menschen. Du kannst damit Video- und Sprachanrufe machen, chatten und in China sogar alles bezahlen. (Android und iOS)

    RoB-Blog 013: Unsere Reise von den satten Hügeln Hobbitons in die dunklen Schatten von Mordor

    Die Nacht haben wir mitten im Auenland verbracht. Vom Brock’s Place in Matamata haben wir auf Hobbiton herabgeschaut. Wenn die Nacht klar ist, kann man hier tausende Sterne sehen und das ist ganz sicher einer der schönsten Campingplätze, auf denen wir während unseres Roadtrips über die Nordinsel Neuseelands geschlafen haben. Du solltest aber den Insektenschutz nicht vergessen ?

    Wir betreten das magische Hobbiton

    Am nächsten Morgen ist es so weit. Nach einem kurzen Regenschauer reißt der Himmel auf und wir betreten „The Shire“. Jenen Ort, in dem der Herr der Ringe beginnt. Dort, wo Gandalf mit seinem Wagen von Frodo erwartet wird, um den 111. Geburtstag von Bilbo zu feiern. Es ist vom ersten Moment an magisch und man vergisst ganz schnell die ganzen anderen Menschen, die mit dabei sind.

    Übrigens solltest du die erste oder die letzte Tour des Tages machen, dann ist es nicht ganz so überlaufen und du bekommst auch Fotos ohne deine Reisegruppe. Mit der letzten Tour kannst du auch noch das Evening Banquet buchen und ein Hobbit-mäßiges Abendessen genießen. Ob mit oder ohne Abendessen: Im Green Dragon gibt es nach jeder Tour noch ein leckeres Getränk. Biere und Cider werden übrigens speziell für diesen Ort gebraut und es gibt sie nirgendwo anders. Also genieße es ganz besonders ?

    Von Matamata nach Mordor

    Wer Hobbiton gesehen hat, muss auch Mordor sehen. Also geht es von hier aus weiter zum Tongariro Alpine Crossing. Auf diesem knapp 20 Kilometer langen Trail wandern wir einmal quer durch Mordor, vorbei am Schicksalsberg. Zugegeben, es ist sehr anstrengend und nach insgesamt sieben Stunden, in denen wir auch 800 Höhenmeter überwinden, sind wir echt erschöpft. Aber ich möchte diese Wanderung durch eine atemberaubende, vielfältige Landschaft jedem ans Herz legen. Fahre von den satten, grünen Hügeln in Hobbiton in diese Vulkanlandschaft und du siehst, wie vielseitig Neuseeland ist.

    In diesem Beitrag erfährst du über Hobbiton, Mordor und den Tongariro National Park,

    • dass der Brock’s Place in Matamata einer der schönsten Campingplätze Neuseelands ist und du in einer klaren Nacht von hier aus tausende Sterne sehen kannst. Denk an deinen Insektenschutz!
    • wie magisch es ist, Hobbiton zu betreten und dass es einem vorkommt, als würde dieser Ort mit den vielen kleinen Hobbits wirklich existieren.
    • dass du Hobbiton am besten am Anfang oder am Ende eines Tages besuchst, damit dir nicht ständig jemand vor die Kameralinse läuft. Nach der letzten Tour kannst du noch das Evening Banquet mitnehmen 🙂
    • dass das Bier im Green Dragon nur hier gebraut und ausgeschenkt wird.
    • dass du beim Tongariro Alpine Crossing 800 Höhenmeter überwindest, 19,4 Kilometer zurücklegst, bis zu acht Stunden unterwegs bist und du vorher unbedingt den Wetterbericht checken solltest.
    • wie vielfältig die Landschaft mit ihren dampfenden Schloten, smaragdgrünen Seen, Lavaströmen, einem aktiven Krater und Nebelfeldern ist.
    • dass du auch noch auf den Schicksalsberg steigen kannst. Das dauert noch einmal drei Stunden extra. Bei uns lag er leider im Nebel.

    Was du außerdem über Hobbiton, Mordor und den Tongariro National Park wissen solltest:

    • Nimm beim Tongariro Alpine Crossing genügend Wasser und ein paar Snacks mit, die dir Energie geben, zum Beispiel Müsliriegel.
    • Wenn du das  Shuttle zum Alpine Crossing reserviert und bezahlt hast, musst du es 24 Stunden vorher noch einmal bestätigen, sonst kann es sein, dass du doch nicht mit kannst. Ist uns passiert und wir mussten dann noch eine Tour buchen.
    • Leider wurde in unserer Camping-App ein Platz in der Nähe des Tongariro Alpine Crossings angezeigt. Da war jedoch nichts. Fahre also am besten mit einem zeitlichen Puffer hin. Wir waren spät abends unterwegs und durften zum Glück irgendwo in einer Einfahrt stehen bleiben. Solche Fauxpas können übrigens zu kurzfristigem Unfrieden zwischen den Reisenden führen ?
    • Bei der Überquerung empfehlen wir Trekkingschuhe*. Wanderstiefel brauchst du nicht, mit Sneakers rutschst du aber schon mal leicht weg. Außerdem ist regenfeste Kleidung für den Fall der Fälle empfehlenswert. Mehr dazu findest du in meiner Packliste für dein Hauptgepäck.

    Shownotes

    • Um gute und günstige sowie Freedom Campingplatze auf unserem Roadtrip zu finden, haben wir die Apps Rankers (Android und iOS) sowie WikiCamps New Zealand (Android und iOS) verwendet.
    • In Matamata bei Hobbiton haben wir auf dem Campingplatz Brock’s Place übernachtet.
    • Hobbiton haben wir vor Ort gebucht. Es geht natürlich auch über die Website.
    • Das Shuttle zum Tongariro Alpine Crossing haben wir über diese Website gebucht. Du parkst dein Fahrzeug auf dem Parkplatz, an dem du am Ende der Wanderung wieder ankommst.

    RoB-Blog 012: Von Russell über die Whale Bay nach Whangarei

    Zum Glück haben wir dann doch noch rechtzeitig eine Tankstelle gefunden und den Van wieder befüllt. Danach ging es weiter zum kleinen Küstenort Paihia, dem Juwel der Bay of Islands. Der Ort ist perfekt als Basis für Erkundungen. Du kannst zum weltberühmten „Hole in the Rock“ fahren zahlreiche andere Bootstouren machen und natürlich das Örtchen selber erkunden. Wir haben auf dem Bay of Islands Holiday Park, wo wir die Nacht verbracht haben, ganz viele Flyer und Broschüren für die Umgebung bekommen. Also fahre am besten einfach hin und schau dir an, was du alles machen kannst ?

    Von Paihia aus gelangst du mit der Fähre nach Russell

    Russell ist der sündigste Ort des 19. Jahrhunderts. Walfänger haben sich dort herumgetrieben, es gab viel Prostitution, selbstgebrannten Alkohol und viele Schlägereien. Das verraten dir die Häuser im viktorianischen Stil und das Hotel mit dem ältesten Schankrecht des Landes, der Duke of Marlborough. Heute ist Russell ein kleiner, paradiesischer Ort, an dem du Sonnenuntergänge genießen und die kleinen Wege erkunden kannst. Geh unbedingt auf die andere Seite der Halbinsel. Dort wirst du einen einsamen, wunderschönen Strand entdecken.

    Du kannst übrigens auch mit dem Auto nach Russell. Das würden wir aber nicht empfehlen, denn dann bist du ewig über unbefestigte Straßen und Wege unterwegs.

    Von Paihia weiter zur Whale Bay

    Direkt an der Tutukaka Coast liegt die Whale Bay, eine malerische Bucht, die du nach etwa 15 Minuten Fußweg von oben bewundern kannst. Das ist unser ganz persönliches Highlight auf der Nordinsel Neuseelands. Nimm dir noch etwas Zeit, um oben auf der kleinen Bank zu sitzen und den Ozean zu bewundern, der in verschiedenen Blautönen im Sonnenlicht tanzt.

    Ein weiteres „Must-see“: Whangarei

    Mit den berühmten Whangarei Falls, den schönsten Wasserfällen Neuseelands. Die stürzen 26 Meter in die Tiefe und hier solltest du ein Picknick direkt vor dem Wasserbecken machen. Aber auch sonst gibt es in Whangarei einiges zu entdecken, zum Beispiel die Ausgrabungsstätte des größten Māori Pa (befestigtes Dorf) Neuseelands auf dem Gipfel des Mount Parahaki sowie viele Museen, Kunstgalerien und Restaurants. Zum Shoppen laden Boutiquen und Geschäfte ein.

    In diesem Beitrag erfährst du über Russell, die Whale Bay und Whangarei

    • dass du am besten mit der Fähre von Paihia nach Russell gelangst.
    • was Russell zu Beginn des 19. Jahrhunderts für ein verruchter Ort war und dass die Walfänger dort wegen des selbstgebrannten Schnaps‘ und der leichten Mädchen hinkamen.
    • dass sich Paihia als Ausgangspunkt für zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Bay of Islands eignet, zum Beispiel zum berühmten „Hole in the Rock“.
    • wo du mit etwas Glück mit Entenküken frühstücken kannst ?
    • welche historischen Sehenswürdigkeiten es in Russell gibt und dass du unbedingt den einsamen Strand auf der anderen Seite der Halbinsel besuchen solltest.
    • dass die Whale Bay an der Tutukaka Coast beim Vorbeifahren absolut unscheinbar ist und sich auf dem Weg dorthin immer mehr von der Schönheit dieses Ortes zeigt. Von Paihia aus sind es nur knapp 100 Kilometer bis dort.
    • dass Whangarei auch als „City by the Sea“ bekannt ist.
    • und dass du hier die Ausgrabungsstätte des größten Māori Pa (befestigtes Dorf) Neuseelands besichtigen kannst. Sie liegt auf dem Gipfel des Mount Parahaki. Überall im Ort erfährst du viel über Kultur und Geschichte Neuseelands.
    • Zum Schluss lohnt sich ein Besuch bei den Whangarei Falls. Nimm dir etwas Zeit und bring etwas zum Essen mit ?

    Was du außerdem über Russell, die Whale Bay und Whangarei wissen solltest:

    • Nimm dir in Russell Zeit für die kleinen Wanderwege. Mit etwas Glück kannst du sogar Kiwis entdecken.
    • Trinke ein Bier oder einen Kaffee im Duke of Marlborough*. Lass dich in einem großen Ohrensessel nieder. Die Atmosphäre ist wundervoll.
    • Nimm dir in Whangarei etwas Zeit für die Sehenswürdigkeiten. Es gibt weit mehr als die Wasserfälle und die Ausgrabungsstätte.
    • Plane immer im Voraus, damit du rechtzeitig deinen Wagen betankst ?

    Shownotes

    RoB-Podcast 013: Urlaub in der Türkei

    Türkei? Auf gar keinen Fall. Da muss ich mir ja immer Sorgen wegen weiterer Anschläge machen, richtig?

    Solche und ähnliche Fragen bekommt Thomas vom Türkei Reiseblog regelmäßig per E-Mail. Er antwortet damit, dass kein einziger Anschlag in den Bade- und Strandregionen verübt wurde. „90 % des Landes sind absolut sicher und da muss man sich gar keine Sorgen machen“, erklärt er, „und es fliegen wieder mehr Touristen in die Türkei, auch aus Deutschland. 2016 waren es 3,8 Mio., 2017 3,4 Mio. Deutsche.“

    Doch woher kommt die allumfassende Angst?

    Thomas sieht das Hauptproblem darin, dass die Medien nicht unterscheiden und ganz allgemein über Anschläge in der Türkei berichten. „Man muss aber genau schauen, wo etwas passiert. Schließlich ist die Türkei sehr groß und besteht aus vielen verschiedenen Landesteilen, die viele nicht einmal voneinander unterscheiden können. Wovon man sich unbedingt fernhalten sollte, sind ein paar Städte wie Cizre oder Diyarbakır, in denen es in den letzten Monaten immer wieder zu Problemen kam. Und natürlich bis auf 30 Kilometer von der syrisch-irakischen Grenze“, erklärt er. In allen anderen Orten, zum Beispiel auch Gaziantep in Ostanatolien (etwa 50 km von der syrischen Grenze entfernt), könne man seinen Urlaub ganz in Ruhe verbringen.

    Die großen Städte in der Türkei sind genauso sicher wie Berlin, Madrid und London. Es reisen wieder mehr Touristen in das Land.

    Es gab zwar Anschläge in Istanbul, Ankara, Bursa und Izmir, aber der letzte in Istanbul ist über ein Jahr her. Die Anschlagsgefahr in einer türkischen Großstadt ist genauso groß wie in deutschen und anderen europäischen Städten. Es gibt also keinen Grund, sich unsicher zu fühlen.

    Je nachdem, wohin man reist, hört man wieder wesentlich mehr Deutsche auf den Straßen. Zum Beispiel in Istanbul und in Antalya. Dort sprechen einen Hoteliers und Restaurantbetreiber sogar auf Deutsch an.

    Die Türkei ist ein Land mit unendlichen Möglichkeiten

    Wunderschöne Wanderwege, Strände, die Ruinen von Ephesos und Troja: All das bietet dir die Türkei. Ebenso kannst du Großstädte wie Istanbul und Ankara erleben, Paragliding und Tandemsprünge machen. Im Winter kannst du an der Südküste bei angenehmen 20 °Celsius im Shirt rumlaufen, während in Istanbul sogar manchmal Schnee fällt.

    Wohin du auch reist, eines darfst du dir, so Thomas, keineswegs entgehen lassen: „Das türkische Essen ist einfach der Wahnsinn. Probiere unbedingt das Streetfood. Mein Favorit sind Midye Dolma, gefüllte Muscheln. Und lass dich mit einem türkischen Frühstück verwöhnen. Da ist alles bei, was gut ist!“

    In Folge 13 erfährst du die folgenden Dinge über die Türkei:

    • Der letzte Anschlag ist über ein Jahr her und du bist in Istanbul und Ankara genauso sicher wie in anderen europäischen Städten.
    • Das Problem liegt in der türkisch-irakischen Grenzregion sowie in ein paar Städten wie Cizre und Diyarbakır (hier weitere Infos). Wenn du aber in Antalya, dem Hauptreiseziel der Deutschen, Urlaub machst, merkst du davon nichts. Das liegt über 800 Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt.
    • An der Schwarzmeerküste ist es das ganze Jahr über regnerisch und es kann auch Schnee fallen. An der Südküste hingegen regnet es im Sommer höchstens einmal pro Monat und ist mit 20 °Celsius recht warm.
    • Bursa ist mit knapp 3 Mio. Einwohnern die viertgrößte Stadt der Türkei und gehört zum UNESCO Welterbe. Hier gibt es Häuser, die 750 Jahre alt sind.
    • Du erfährst, wo die Ruinen von Troja und von Ephesos zu finden sind und das Ephesos eine antike Großstadt mit 250.000 Einwohnern war.
    • Çanakkale an der Dardanellen-Meerenge ist eines der größten Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs.
    • Mustafa Kemal Atatürk gilt als Gründer der modernen Türkei, weil er nach dem Ersten Weltkrieg Staatspräsident wurde, das Kalifat abschaffte und die osmanischen Sultane vertrieb.
    • Wie ein türkisches Frühstück aussieht und wo du das beste Streetfood

    Was du in der Türkei alles machen kannst, wenn du zwei Wochen Zeit hast

    • Beginne deine Reise in Istanbul und schau dir die Stadt an. Hagia SophiaBlaue Moschee, den großen Basar und probiere auf jeden Fall das Streetfood! Hier übernachtest du am besten im Cheers Lighthouse Hostel*.
    • Von dort aus weiter nach Kappadokien in Zentralanatolien. Die Landschaft hier wurde von Vulkanen geprägt, die vor 20 Mio. Jahren ausgebrochen sind. Schon vor 3.500 Jahren haben die Bewohner Höhlenwohnungen in das Gestein gehackt. Dadurch sind riesige unterirdische Städte entstanden, in denen tausende Menschen gelebt haben. Das siehst du zum Beispiel im Göreme Nationalpark. Im Winter kannst du in Kappadokien sogar Skifahren. Und du kannst sogar in den Höhlenwohnungen schlafen, im Stay in Peace Cave Hostel*. Auch sehr gut sind The Dorm Cave by Travellers* und Hostel Terra Vista*.
    • Von Kappadokien aus empfiehlt sich die Südküste. Antalya hat eine besonders schöne Altstadt mit sehr alten osmanischen Steinhäusern, vielen guten Restaurants und Stränden in der Umgebung. Hier schläfst du gut im Role Street Hostel* oder im Marina Hostel*.
    • Von dort aus ist es nicht weit nach Çıralı, wo du in Baumhäusern schlafen und Meeresschildkröten beim Eierlegen am Strand beobachten kannst. Auf dem Weg dorthin solltest du unbedingt am seit 2.700 Jahren brennenden Gasfeld Yanartaş vorbei und dir abends Marshmallows grillen, während jemand auf der Gitarre spielt. In Çıralı gibt es zahlreiche Clubs und eine internationale Backpacker-Szene. Hier übernachtest du natürlich in den Baumhäusern, in Kadir‘s Tree Houses*.

    Shownotes


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    RoB-Blog 011: Von Cape Reinga zu den Te Paki Sanddünen

    Aotearoa, Māoriland und Farnland sind nur drei von zahlreichen Namen, unter denen Neuseeland bekannt ist. Und genauso vielseitig wie die Namen ist die Landschaft. Allein während der ersten Fahrt Richtung Cape Reinga, dem nordwestlichsten Punkt der Nordinsel, kommen wir aus dem Staunen kaum raus.

    Kaum haben wir Kaitaia, die nächste größere Siedlung, hinter uns gelassen, folgen die letzten 100 Kilometer zum Cape Reinga. 100 Kilometer, auf denen wir fast nur unberührte Natur, kaum Häuser und so gut wie keinen Gegenverkehr sehen. Wir fühlen uns weit weg von jeder Zivilisation und nähern uns dem ersten wichtigen Platz der Māori.

    Vom Cape Reinga aus brechen die Seelen der Toten ins mythische Land Hawaiki auf

    Zahlreiche Infotafeln auf dem Weg zum 1941 erbauten Leuchtturm erzählen von Geschichte und Kultur dieses Ortes. Das Licht weist den vorüberfahrenden Schiffen alle 12 Sekunden den Weg. Mein Tipp: Gehe nicht direkt runter zum Leuchtturm, sondern steige links auf den Hügel. Von hier aus hast du die beste Sicht auf die immer schmaler werdende Halbinsel und auf den Leuchtturm. Fahre am besten früh morgens hin, bevor die Bustouren ankommen. Dann kannst du diesen Ort ganz in Ruhe genießen und schöne Fotos von der Landschaft schießen.

    Über den 90 Mile Beach weiter nach Te Paki

    Te Paki, die Sanddünen mitten im Grünen. Dorthin gelangt man auch über den 90 Mile Beach, jedoch bist du mit einem Mietfahrzeug nicht versichert. Wir nehmen also die Straße und gelangen zu den Te Paki Sanddünen. Mitten im satten Grün erscheinen wie aus dem Nichts sieben Quadratkilometer Sand. Hier kannst du spazieren, im Sand chillen, den Tag genießen, dir diese unwirkliche Gegend anschauen und sogar ein Bodyboard mieten, um die Dünen runterzusurfen. Letzteres habe ich natürlich gemacht ?
    Nur der Aufstieg ist extrem anstrengend. Zwei Schritte vor und einer zurück und oben brauchst du vor der Abfahrt erst einmal eine Pause. Ich bin zweimal runtergedüst, dann war ich platt und hatte als Andenken überall Sand.

    In der nächsten Folge fahren wir weiter nach Russell, dem ersten Handelszentrum Neuseelands. Wenn du dieselbe Route machen willst, tanke vor deiner Fahrt zum Cape unbedingt nochmal. Auf der Rückfahrt wurde es echt knapp und im hohen Norden gibt es fast nirgendwo Tankstellen.

    In diesem Beitrag erfährst du über Cape Reinga und Te Paki,

    • dass Cape Reinga der nordwestlichste Punkt der neuseeländischen Nordinsel ist.
    • wie es auf dem Weg dorthin immer einsamer und rauer wird, aber auch schöner.
    • dass hinter dem Leuchtturm am Cape das Land plötzlich zu Ende ist und da nur noch Wasser kommt. Um das ganz für dich zu genießen, fahre früh hin. Dann bist du vor den Bustouren da.
    • dass der Pazifische Ozean und die Tasmansee dort aufeinandertreffen und das Meer in ständiger Bewegung ist.
    • was das Cape für die Māori bedeutet und dass die Seelen ihrer Toten dort das Land verlassen, um sich auf den langen Pilgerweg nach Hawaiki (das ist der Māori-Name für das mythische Land) zu machen.
    • dass Te Rerenga Wairua „Absprungplatz der Geister“ bedeutet. Den genauen Platz kennzeichnet ein Pohutukawa-Baum, der der Legende nach über 800 Jahre alt ist.
    • dass nur wenige Kilometer entfernt die Tapotupotu Camping Area ist, wo wir unsere erste Nacht in Neuseeland direkt am Meer verbracht haben.
    • und dass du von Cape Reinga aus auch über den 90 Mile Beach nach Te Paki fahren kannst. Dafür bist du aber mit einem gemieteten Fahrzeug nicht versichert, deshalb nimm lieber die Straße.
    • dass sieben Quadratkilometer Sanddünen mitten im Grünen liegen und wie aus dem Nichts plötzlich da sind.
    • dass du dort stundenlang spazieren kannst. Ich habe mir aber für 15 neuseeländische Dollar ein Bodyboard gemietet und bin die Dünen runtergesurft. Es lohnt sich 😀

    Was du außerdem über Cape Reinga und Te Paki wissen solltest:

    • Das Cape ist „nur“ der nördlichste noch zugängliche Punkt des Landes. Etwa 30 Kilometer weiter östlich liegen die Surville Cliffs am North Cape. Sie sind der nördlichste Zipfel.
    • Direkt am Leuchtturm weist ein Wegweiser Richtung und Entfernung zu zahlreichen Städten der Welt.
    • Vom Cape aus kannst du zahlreiche Trails langlaufen. Manche sind kurz, andere dauern viele Stunden. Wenn du die Zeit hast, lohnt es sich.

    Shownotes

    • Gute und günstige sowie Freedom Campingplatze haben wir auf unserem Roadtrip mit den Apps Rankers (Android und iOS) und WikiCamps New Zealand (Android und iOS) gefunden.
    • Auf dem Weg nach Russell haben wir die Nacht im Rawene Holiday Park verbracht. Schöner Platz und tolle Aussicht!